Effi Briest Portfolio - Korsika

von Michael Obenaus

Die Stammgruppe Korsika hat sich im Rahmen des Deutschunterrichts mit dem Roman Effi Briest von Theodor Fontane beschäftigt. Wir haben uns im Unterricht gemeinsam mit dem Buch auseinandergesetzt und auf Grundlage dessen hat jeder ein eigenes Portfolio erstellt. Dabei waren einige Aufgaben Pflicht und zwischen anderen konnte man wählen. Wir haben für die Homepage von jeder Aufgabe die besten Beiträge bzw. den besten Beitrag ausgewählt und so ein Gesamtportfolio von der ganzen Stammgruppe erstellt. So bekommen Sie einen Einblick in unsere Arbeit. Teilweise sind die Beiträge mit erklärenden Texten ergänzt. Viel Spaß beim Lesen!

Gesammelte Ergebnisse

Erklärung Cover Elisa Heitmann

Ich habe bewusst das rote Backsteinhaus (Spukhaus) für den Hintergrund gewählt. Rot steht für die Leidenschaftliche Liebe und das vergossenen Blut bei Crampas‘ Tod im Duell. Die drei Hauptfiguren sind bildlich dargestellt. Dabei links, Innstetten, farbig wie Effi (rechts), aber Crampas zwischen ihnen, da es das Verhältnis wie es im Buch dargestellt ist, zeigen soll. Das Blau am oberen Rand steht für die Strandausritte (Wasser) bei denen diese Affäre entstand und für den Himmel und die Freiheit, also den Tod, mit dem der Roman endet. Eine passende Schriftart zeigt, dass der Roman alt ist, also nicht modern oder aus unserer heutigen Zeit. Das Cover ist mit dem Programm InDesign erstellt. Ich musste zuerst die Köpfe einzeln ausschneiden und dann habe ich sie und alles andere eingefügt. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, da mir diese Arbeit besonders viel Spaß gemacht hat und weil ich alles einfach umsetzen konnte, wie ich mir das vorgestellt habe.

Erklärung Cover Isabel Schröder

Auf meinem Cover für die Portfolioarbeit kann man Effi Briest mit Rollo am Strand sehen. Außerdem kann man eine Robbe sehen. Während ich Effi Briest gelesen habe, habe ich oft an die Sparziergänge am Strand mit unserem Hund gedacht. Dieses Gefühl wollte ich unbedingt in meinem Portfolio festhalten und so habe ich mich dann dafür entschieden, es auf dem Cover für meine Portfolioarbeit festzuhalten.

Erklärung Cover Johannes Großmann

Meine Intension bei der Gestaltung des Covers war es, so viele für mich wichtige Begriffe und Namen wie möglich einzubringen. Die einzelnen Wörter, welche über das Blatt verteilt wurden, stehen in Verbindung mit Effi Briest, die anderen Begriffe habe ich so gewählt, da sie alle Effis Zustände und Gefühle beschreiben. In der Mitte des Covers sieht man den Schriftzug „Effi Briest“ und „Theodor Fontane“ . Diese Schriften sind in der Mitte angeordnet, weil es zum einen Titel und zum anderen Autor ist.

Figurenkonstellation

Figurenkonstellation Begleittext
Ich habe mich bei der Aufgabe, eine Figurenkonstellation anzufertigen, dazu entschieden, drei verschiedene Konstellationen anzufertigen, weil sich die Verhältnisse, wie die Figuren zu einander stehen, während des Buchs sehr stark verändern. Dabei habe ich einmal die Zeit in Kessin, die Zeit in Berlin und die Zeit nach dem Duell festgehalten. Dafür ist zum einen die Beziehung von Effi zu Innstetten ein gutes Beispiel, weil sie am Anfang des Buchs verheiratet sind(Kapitel 5), sich aber am Ende trennen (Kapitel 27ff) und sich immer mehr von einander entfernen.

Roter Faden des Romans

Alle Schülerinnen und Schüler haben die Kapitel des Romans kurz zusammengefasst. Hier die Version von Nicolas Hähnert.

Charakterisierungen

Die Hauptfiguren Effi Briest, Baron Geert von Innstetten und Major Crampas haben wir charakterisiert. Die hier gezeigten Versionen stammen von Nicolas Hähnert (Briest), Jette Büttner (Innstetten) und Tara Neuhaus (Crampas).

Merkblatt zu den Tugenden der Frau im Wilhelminischen Zeitalter

Dieses Merkblatt ist aus der Vorarbeit im Unterricht entstanden. Dabei haben wir Effies Wesen und die Erwartungen der Gesellschaft an sie analysiert. Im Merkblatt sind diese Erwartungen allgemein auf die wilhelminischen Frauen übertragen.
Effi erfüllt , schon aufgrund ihrer ungewöhnlichen Kleidung, nicht komplett die Erwartungen an eine Frau in der Zeit. Sie ist vornehm und gebildet, aber unaufgeklärt, womit sie sich gut an die Normen anpasst. Außerdem hat sie kein Interesse arbeiten zu gehen oder politisch etwas zu bewegen. Durch die Ehe mit Innstetten ordnet sie sich unter, da er ihr zum Aufstieg in der Gesellschaft verhilft und für ihre materielle Sicherheit sorgt. In der Ehe hinterfragt sie ihren Mann am Anfang nicht, durch den Einfluss von Crampas kommen ihr allerdings Zweifel auf. Wer weiß, ob das vielleicht ein ausschlaggebender Punkt für das Scheitern der Ehe war...?
Heute treffen die meisten Regeln nicht mehr auf die Gesellschaft zu, deshalb fühlt man sich, wenn man sich vorstellt diese Regeln selbst befolgen zu müssen, eingeschränkt.

Moderner Dialog

Seiten 206 und 207 umgeschrieben in moderne Sprache

Die Sonne schien gerade hell durchs Fenster, als man Effi und Geert am Frühstückstisch sitzen sah. Während Effi sich gut gelaunt ein Marmeladenbrot mit Butter schmierte, warf sie einen Blick auf Geert, der gerade nachdenklich seinen Kaffee umrührte. Als er die starrenden Blicke bemerkt, drehte er sich zu ihr.

,,Weißt du was Effi?“ , fing er an und ließ den Löffel ins Glas fallen. ,,Vielleicht hast du doch recht und wir sollten umziehen.“, fügte er hinzu. Doch bevor sie antworten konnte, fuhr er schon fort: ,,Weißt du, das Leben hier ist einfach zu unspannend für dich. Jeden Tag renne ich auf die Arbeit, jeden Tag sitzt du zu Hause rum, weil es auf dem Dorf keine gute Uni gibt. Der Alltag verfolgt uns und wir kommen hier nicht raus, wenn wie hier nicht bald wegkommen. Immerhin bist du die Stadt gewöhnt. Ich will, dass es dir gut geht und mit einer staubigen, alten Dachwohnung, die gerade so für uns beide reicht, kannst du nicht glücklich werden. Ich weiß das du in die Stadt willst und was erleben möchtest beziehungsweise musst, denn du bist noch so jung und wunderschön, dass die ganze Welt das sehen muss. Du sollst das haben was du verdient hast. Ich denke, Berlin ist der richtige Ort für dich, beziehungsweise für uns, denn ich lasse dich nicht alleine gehen.“ Effi lächelte Geert verlegen an. ,,Und was sagst du?“.

,,Ich bin definitiv dabei. Berlin, Hallo Berlin?!?!“ kam es glücklich aus Effis hochgezogenen Mundwinkeln hervor. ,,Aber wer sucht uns die Wohnung? Mit Maklern habe ich keine gute Erfahrung, die suchen das raus, was meist keiner haben will. Vielleicht mit Sara?“

,,Bitte nicht Sara, ich erinnere mich noch, als ihr zwei unterwegs wart und erst gegen 1:00 wiederkamt. Ich war kurz davor, die Polizei zu rufen und bei der Wohnungssuche werdet ihr wahrscheinlich durch das ganze Gequatsche den Sinn dahinter verlieren und wir werden nie eine finden“ , sagte Geert mit einer besorgten Stimme.

,,Haha, wo du Recht hast, hast du Recht. Ich werde dann also vermutlich alleine gehen?“, sagte Effi ein wenig misstrauisch, denn er ließ sie selten alleine gehen.

,,Ja ich denke schon. Aber bitte erst nächsten Monat.“, erwähnte er und hob seinen Kaffee an um einen Schluck daraus zu trinken.

,,Im März?“, sagte Effi erstaunt. ,,Die neu gebauten Wohnung sind doch dann alle schon weg. Ich muss eher gehen“ , beschloss Effi schon mehr oder weniger für sich.

,, Aber ich bin doch gerade erst von der Weiterbildung wieder gekommen, ich bin froh dich wiederzusehen und schon willst du mich wieder verlassen?“

Um ihre leicht geschmeicheltes Gesicht zu verdecken, stand sie auf und räumte den gedeckten Tisch ab und stellte alles nacheinander in den Geschirrspüler.

,, Da hast du recht, es wird vielleicht nicht morgen oder übermorgen, aber demnächst wäre schon gut. Denn wer zuerst kommt, mahlt zuerst und wenn du willst, dass ich glücklich bin in einer schönen neuen Wohnung, dann sollte ich bald mit dem Zug dahin fahren“, daraufhin drehte sich Effi zu Geert und schaute ihm in die Augen.

Geert runzelte die Stirn, doch bevor er etwas sagen konnte, klingelte Effis Handy.

Eine Nachricht von ihrer Mutter war darauf zu sehen. ,, Hallo Effi, ich bin gestern gut in Berlin angekommen. Ich habe in meinem Zimmer noch ein Plätzchen für dich frei, also komm gerne“, mit dieser kurze, aber sehr aussagekräftigen Nachricht schloss Effi ihr Handy.

,,Ich glaube, ich werde doch nicht alleine gehen“, sagte Effi. Geert nickte beruhigt und widmete sich seinem Kaffee.

Vorgang

Als erstes lasen wir einen Dialog zwischen Effi und Crampas. Wir verglichen die erkannten Sprachmittel des Buchs mit denen der heutigen Zeit. Dabei hielten wir unter anderem fest, welche sprachlichen Auffälligkeiten uns beim Lesen irritierten. Nachdem wir unsere Ergebnisse miteinander verglichen hatten, wählten wir uns jeweils einen Dialog, den wir in modern umschrieben.

Liebesbrief

Wir verfassten Briefe, wie sie zwischen Effi und Crampas ausgetauscht worden sein könnten. Hier nun ein Exemplar von Crampas an Effi. Im Schreibstil haben wir uns an Fontane orientiert: Viel wird angedeutet, aber was wird eigentlich gesagt? Der Text stammt von Alexander Pohl.

Moralkodex

Im Unterricht haben wir uns mit der Ehre an sich, der Verteidigung der Ehre und der Verletzung der Ehre beschäftigt. Im Moralkodex wurden die Verhaltensweisen von damals mit denen von heute verglichen. Dabei wird vor allem deutlich, wie wenig von diesen Werten sich bis heute durchgesetzt haben und somit, wie anders die Vorstellung eines ehrenhaften Menschen ist.

Rezensionen

Alle Schülerinnen und Schüler haben den Roman abschließend rezensiert. Hier finden sich die Rezensionen aus den Federn von Tara Neuhaus, Jette Büttner und Nicolas Hähnert.

Abschließende Worte

Alles in allem haben wir die Sprache und die Schreibweise von damals kennengelernt. Zudem haben wir auch über die Zustände und Verhältnisse von früher gesprochen. Ein Teil dieser Portfolioarbeit erledigten wir zuhause, den anderen Teil gemeinsam in der Schule. Bei der Bearbeitung der Aufgaben empfanden wir zum einen Frustration aber auch Freude, das war von den Aufgaben abhängig.

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